Genealoge der Estländischen Ritterschaft

André Baron Girard de Soucanton

Hauptaufgaben des Genealogen sind die Führung der Geschlechtsregister für die blühenden Familien der Ritterschaft, die Unterstützung der Familien bei der Zusammenstellung ihrer Genealogie für eine Veröffentlichung im GHdA sowie die Erforschung und Aufbereitung von Genealogien erloschener Geschlechter.

Matrikel und Geschlechtsregister

Nachdem König Waldemar II. von Dänemark im Sommer 1219 die Landschaften Harrien und Wierland im Norden Estlands erobert hatte, belehnte er seine Vasallen mit dem Land, das sie zu verwalten und gegen äußere Mächte zu verteidigen hatten. Der Liber Census Daniae von 1241 nennt 114 harrisch-wierische Vasallen, von denen der größte Teil aus norddeutschen Landschaften stammte und die sich zur Harrisch-Wierischen Ritterschaft zusammenschlossen.

 

Im Herbst 1346 verkaufte König Waldemar IV. sein „Herzogtum Estland“ dem Deutschen Orden, der über die südestnische Landschaft Jerwen bereits gebot. Dagegen gehörte die westestnische Landschaft Wiek zum Bistum Oesel. Nach dem Zusammen­bruch der Herrschaft des Deutschen Ordens unterwarfen sich im Sommer 1561 die Harrisch-Wierische Ritterschaft und die Ordensvasallen in Jerwen dem König Erik XIV. von Schweden, der ihre Privilegien bestätigte. Im Sommer 1584 folgte die Wiek, als König Johann III. die vier Landschaften Harrien, Wierland, Jerwen und Wiek in einem Fürstentum zusammenschloß. Seitdem besteht die Estländische Ritterschaft als Einheit. Ursprünglich gehörte jeder mit einem Rittergut Belehnte zur Ritterschaft. Als jedoch die schwedischen Könige damit begannen, nichtadeligen Söldnerführern Güter in Estland zu geben, und als auch Revaler und Narwaer Bürger ihr Vermögen in Rittergütern anlegten, erwuchs der Ritterschaft die Notwendigkeit, sich von diesen abzugrenzen und eine Matrikel zu schaffen. In Kurland bestand eine solche seit 1620 und in Schweden seit 1625. Die 1648 erwirkte Erlaubnis der Königin Christina zur Anlegung einer Matrikel der Estländischen Ritterschaft wurde jedoch nicht umgesetzt, nachdem die Königin und ihre Nachfolger die meisten jener Söldnerführer und Bürger in den Adelsstand erhoben. Erst als Peter der Große nach der Eroberung Estlands 1710 die bisherigen Privilegien der Estländischen Ritterschaft bestätigt hatte, wurde erneut die Schaffung einer Matrikel betrieben. Die Vorarbeiten begannen im Januar 1729, die Eintragungen erfolgten ab 1745, und insgesamt wurden seitdem 308 Geschlechter immatrikuliert. Davon bestehen die folgenden 179 noch:

1. Aderkas

2. Adlerberg

3. Åkerman

4. Albedyll

5. Anrep

6. Antropoff

7. Arnold

8. Arpshofen

9. Arronet

10. Baer v.Huthorn

11. Baggehufwudt

12. Baranoff

13. Barclay de Tolly-Weymarn

14. Barlöwen

15. Baumgarten

16. Behr

17. Bellingshausen

18. Below

19. Benckendorff

20. Berends

21. Berg a.d.H. Kandel

22. Berg a.d.H. Kattentack

23. Bielsky

24. Bistram

25. Bock a.d.H. Lachmes

26. Bock a.d.H. Suddenbach

27. Bodisco

28. Brandt

29. Brasch

30. Bremen

31. Brevern

32. Broel gen.Plater

33. Broemsen

34. Bruemmer

35. Budberg

36. Bunge

37. Buxhoeveden

38. Clapier de Colongue

39. Clodt v.Jürgensburg

40. Cube

41. Dehn

42. Dellingshausen

43. Delwig

44. Derfelden

45. Ditmar

46. Drenteln

47. Dücker

48. Engelhardt

49. Essen

50. Fersen

51. Fock

52. Friederici

53. Gernet

54. Gersdorff

55. Girard de Soucanton

56. Glasenapp

57. Gortschakow

58. Grabbe

59. Gruenewaldt

60. Güldenstubbe

61. Hagemeister

62. Hagmann

63. Hahn

64. Handtwig

65. Harpe

66. Hastfer

67. Helffreich

68. Heyden

69. Hirschheydt

70. Hoerschelmann

71. Howen

72. Hoyningen gen.Huene

73. Hueck

74. Hunnius

75. Igelstroem

76. Kaulbars

77. Keller

78. Keyserling

79. Klopmann

80. Knorring

81. Korff

82. Koskull

83. Kotzebue

84. Krause

85. Kruedener

86. Krusenstiern

87. Kügelgen

88. Kursell

89. Lilienfeld

90. Lode

91. Löwenstern

92. Löwis of Menar

93. Lohmann

94. Lueder

95. Lüders-Weymarn

96. Lütke

97. Manderstjerna

98. Manteuffel

99. Maydell

100. Mellin

101. Meyendorff

102. Mickwitz

103. Mohrenschildt

104. zur Mühlen

105. Mühlendahl

106. Nasackin

107. Neff

108. Nieroth

109. Nolcken

110. Nottbeck

111. Osten gen.Sacken

112. Pahlen

113. Patkul

114. Peetz

115. Pilar v.Pilchau

116. Pistohlkors

117. Ramm

118. Rausch v.Traubenberg

119. Rehbinder

120. Rehekampff

121. Rehren

122. Rennenkampff

123. Renteln

124. Reutern

125. Ribeaupierre

126. Richter

127. Roenne

128. Rosen (rote)

129. Roten (weiße)

130. Rosenbach

131. Ruckteschell

132. Saltza

133. Samson-Himmelstjerna

134. Scharenberg

135. Schilling

136. Schlippenbach

137. Schonert

138. Schubert

139. Schulmann

140. Seidlitz a.d.H. Söttküll

141. Seidlitz a.d.H. Waetz

142. Sievers

143. Simolin

144. Sivers

145. Staal

146. Stackelberg

147. Stael v.Holstein

148. Steinheil

149. Stenbock

150. Stjernhjelm

151. Straelborn

152. Strandmann

153. Stromberg

154. Stryk

155. Taube

156. Tideböhl

157. Tiesenhausen

158. Toll

159. Totleben

160. la Trobe

161. Uexküll

162. Ulrich

163. Ungern-Sternberg

164. Veh

165. Vietinghoff

166. Wachtmeister

167. Wahl

168. Weiß

169. Wendrich

170. Wetter-Rosenthal

171. Weymarn

172. Wistinghausen

173. Wolff

174. Wolffeldt

175. Wolkonski

176. Wrangell

177. Wrede

178. Zoege v.Manteuffel

179. Zubow

Im Geschlechtsregister wird jeder ehelich geborene Nachkomme des adeligen Vaters und sein Ehepartner, d.h. nicht jedoch Namensträger durch Adoption oder andere juristische Übertragungsformen, mit folgenden Daten geführt:

Name, Vornamen Geburtsort und -datum Konfession (wenn nicht evangelisch) Beruf, akad. Titel, Dienststellung bzw. Dienstgrad oder -bezeichnung Ort und Datum der Eheschließung ggf. Ort und Datum der Scheidung ggf. Sterbeort und -datum.

Bei eingeheirateten Ehefrauen zusätzlich: Vorname und Beruf des Vaters, Vorname und Geburtsname der Mutter.

Der Genealoge betont ausdrücklich, daß diese Art der Aufzeichnung das heute geltende öffentliche Namensrecht nicht berührt, vielmehr lediglich die Zugehörigkeit zum historischen Adel auf privatrechtlicher Grundlage nach adelsrechtlichen Gesichtspunkten in genealogischer Form feststellt.

Um jeweils ein vollständiges und aktuelles genealogisches Bild einer Familie zu haben, ist die Übermittlung aller oben angeführten personenbezogenen Daten an den Ritterschaftsgenealogen erforderlich. Dies erleichtert die vorbereitenden Arbeiten zur Veröffentlichung im GHdA erheblich. Deshalb ergeht hier die herzliche Bitte:

Teilen Sie dem Genealogen alle oben angeführten familiären Angaben mit und übersenden Sie ihm stets ein Exemplar Ihrer gedruckten Familienanzeigen - besser noch eine Kopie der entsprechenden Urkunde. Darüber hinaus sind für das Archiv des Ritterschaftsgenealogen Mitteilungsblätter der Familienverbände, im Druck erschienene Familiengeschichten sowie Stamm- und Ahnentafeln unentbehrlich.

Ihre personenbezogenen Daten unterliegen dem Datenschutz! Sie werden den Datenschutzbestimmungen entsprechend vertraulich behandelt und zu keinen anderen, als genealogischen Zwecken verwendet!