Aus den Projekten der Stiftung
2024
Ruhenthal
Die Restaurierungsarbeiten an den Sarkophagen werden Ende 2025 beendet sein. Der letzte große Sarkophag (Sophie Magdalena) ist fertig und wartet auf die Einsegnung in Mitau (Jelgava). Es stehen noch drei Kindersärge aus, die binnen Jahresfrist fertig werden sollen. Dann wird dieses Projekt nach vielen Jahren beendet sein.
Anlässlich der Tagung von Domus Rigensis im Sommer 2026 werden in einer großen Zeremonie die letzten Särge eingesegnet und insgesamt dem Ende dieser langjährigen Restaurierung gedacht.
Der Sarkophag Sophie Magdalenas, rechts die Kindersarkophage (alle Fotos Andreas Baron v. Mirbach)
Kirche in Lesten
In der Kirche in Lesten (Lestene) fördern wir seit einigen Jahren die Restaurierung und Neuanfertigung von Altarfiguren. Über die Figuren wurde im Kurlandheft Nr. 30 berichtet. Nachdem die zuletzt restaurierte Figur nicht die uneingeschränkte Zustimmung der Fachleute bekommen hat, wurde der nächste Apostel zuerst von einem anerkannten Künstler modelliert und anschließend von der Handwerkerschule nachgeschnitzt.
Die Kirche in Lesten (Lestene), links der Altar mit teilweise restaurierten Figuren, mitte der Künstler mit Vorlage für die Apostelfigur, rechts Beginn der Holzarbeiten
Kirche in Wahnen
In Wahnen (Vane) hat der letzte Bauabschnitt begonnen. Neben der VKS beteiligen sich die Bundesbeauftragte für Kultur und Medien sowie die lettische Kirche an dem Projekt. Nach vier Bauabschnitten ist nun endlich das Dach komplett neu eingedeckt. Dabei wurde auch der Dachstuhl überprüft und faule Balken ausgetauscht.
Die Kirche in Wahnen (Vane), rechts der letzte Bauabschnitt
Jetzt hat die Gemeinde Zeit das Innere der Kirche zu restaurieren, ohne Angst haben zu müssen, dass erneut Wasser eindringen kann und die Arbeiten umgehend wieder zerstört. Vor Ort trifft man auf eine kleine, aber sehr engagierte Gemeinde, die sehr dankbar für die gerettete Kirche ist.
Groß-Essern
In Groß-Essern (Lielezere) ist die VKS nicht mit eigenen Mitteln bei der Restaurierung der Kapelle des Friedhofs engagiert, helfen aber der Familie Nolcken mit Rat und Tat. Nach den Außenarbeiten wird derzeit der Innenputz ausgebessert. Im Juni wird die Kirche im Rahmen eines Festaktes wieder eingeweiht.
Die Kapelle in Groß-Essern (Lielezere), Ausbesserungen im Inneren; links und rechts des Fensters die neu angebrachten Gedenktafeln für Michael Graf v. Reutern Baron v. Nolcken und Hans Baron v. Manteuffel gen. Szoege, die auf dem Friedhof von Groß-Essern begraben liegen (siehe dazu Kurlandhefte Nr. 29 und 30).
Preekuln
Die Kirche in Preekuln (Priekule) ist im Krieg zerstört worden und in der Sowjetzeit weiter verfallen. Kurz nach der Wende hat die Gemeinde die Kirche mit eigenen Mitteln wieder aufgebaut. Leider wurden dabei Blechschindeln in schlechter Qualität aus Sowjetzeit verwendet. Wasser dringt in den Dachstuhl ein. In diesem Jahr werden wir mit den Arbeiten zum Austausch der Dacheindeckung beginnen.
Die Kirche in Preekuln (Priekule), in der Mitte das Dach aus Blechschindeln, rechts das Kirchenschiff
Erfreulich ist, dass es auch hier eine sehr engagierte und verhältnismäßig große Gemeinde gibt. Die lettische Kirche, Privatpersonen und die Bundesbeauftragte für Kultur und Medien wollen sich an dem Projekt beteiligen.
Spahren
In Spahren (Spare) ist die VKS schon sehr lange engagiert. Die Kanzel, der Altar und am Ende ein neues Dach sind die Meilensteine der letzten Jahre. Von der Gemeinde wurde die Sakristei und der Verbindungsgang zur Kirche erneuert. Als nächstes stehen die Fenster an. Die hohen Kosten einer denkmalschutzgerechten Restaurierung der Fenster zwingen zu vielen Etappen. Glücklicherweise kann unser diesjähriges Budget um die Spende einer Privatperson erheblich aufgestockt werden.
Die Kirche in Spahren (Spare), rechts die renovierte Sakristei
Puhren
Eine Schweizer Kirchengemeinde hat ihre alte Orgel der Gemeinde in Puhren (Pure) geschenkt und den Transport bezahlt. Die VKS hat die Kosten für den Aufbau und Inbetriebnahme übernommen. Mittlerweile ist die Orgel wieder funktionsfähig.

Museum Groß-Würzau
Das Museum in Groß-Würzau (Lielvircava) ist weit über Kurland hinaus bekannt, auch Dank der guten Öffentlichkeitsarbeit des Direktors in den sozialen Medien. Durch die großzügige Leihgabe der Familie von Peter Baron v. Klopmann konnte das ehemalige Gutshaus fast komplett im alten Stil eingerichtet werden und es sind eben nicht nur Möbel zu sehen, sondern mit edlem Porzellan und Silber gedeckte Tische. Zusammen mit den sehr geschmackvoll ausgewählten Wandfarben ist ein herausragendes Museum entstanden.
Von dem Museum ist ein reich bebilderter Katalog über die Ausstellung herausgegeben worden. Die Beschreibung war bisher nur in lettischer Sprache verfügbar. So haben wir uns in der Stiftung entschlossen, eine zweite Version in deutscher Sprache zu fördern. Diese ist bereits gedruckt und für Interessenten über die Stiftung erhältlich.

Paläographie- und Deutschkurse
Seit einigen Jahren veranstalten wir Paläographiekurse für lettische Historiker und Archivare. Nachdem fast alle Dokumente, die vor 1920 entstanden, auf Deutsch sind, müssen die Historiker nicht nur der deutschen Sprache mächtig sein, sondern auch die alten Schriften entziffern können.
Deutschkurse werden vom Goetheinstitut angeboten, die wir seit vielen Jahren bezuschussen. Die zweite Stufe ist nun das Lesen der alten Schriften zu lernen, deren Stil sich im Laufe der Zeit mehrfach gewandelt hat.
Die Kurse sind in zwei Klassen aufgeteilt – für Anfänger und Fortgeschrittene und werden per Zoom von einem Mitglied des Stiftungsrates wöchentlich durchgeführt. In diesem Jahr haben sich über 100 Personen angemeldet.