Aus den Projekten der Stiftung

2018

Erneuerung des Daches der Kirche zu Hasenpoth/Aizpute, Kurland, I. Abschnitt

Nachdem wir im Jahre 2017 die Kirche zu Popen fertiggestellt hatten, zeichnete sich bereits ab, dass wir im Jahr 2018 mit der Erneuerung des Daches der Johanniskirche zu Hasenpoth beginnen würden.

 

Da die Kirche nicht der lettischen Landeskirche untersteht, sondern der lettischen Auslandskirche (aus besonderen historischen Gründen) konnten wir nicht mit unserem vertrauten Büro „Pastorats“ zusammenarbeiten, sondern direkt mit Pastor Bitenieks von der Kirchengemeinde Hasenpoth.

 

Schließlich hatten wir einen vollständigen Antrag beim Bundesverwaltungsamt (BVA) gestellt, mussten aber aufgrund der späten Regierungsbildung in Berlin bis zum August diesen Jahres auf die Zusage der Fördermittel warten.

 

So konnten die Arbeiten erst im September beginnen.

 

Die finanzielle Unterstützung für diesen ersten Abschnitt (der zweite und abschließende Abschnitt ist für 2019 geplant) betrug von deutscher Seite insgesamt 57.400 €.

 

Davon steuerte die Bundesregierung über das Bundesverwaltungsamt den Hauptteil von 53.400 € bei, die Vereinigten Kurländischen Stiftungen (VKS) übernahmen 4.000 €.

Die Kirchgemeinde Hasenpoth, welche sehr engagiert mit ihrem Pastor Bitenieks für die Erneuerung der Kirche kämpft, übernahm die Personal- und Managementkosten für die Bauleitung vor Ort in Höhe von 7.600 €.

 

Die Arbeiten des ersten Abschnittes sind auch noch nicht ganz abgeschlossen, aufgrund des sehr späten Baubeginns und der erst danach entdeckten Schäden an der Unterkonstruktion (Traufpfette, Deckenbalkenköpfe, Sparrenköpfe).

 

Alle Arbeiten werden durch örtliche Handwerker sehr engagiert und gemäß den Genehmigungen, insbesondere durch die Denkmalbehörde in Goldingen/Kuldiga und Riga, durchgeführt. So wurden die Tonziegel (S-Pfannen) in Dänemark gekauft, weil man sich dort besonders auf die historisch richtigen Tonziegel versteht.

 

Für das Jahr 2019 hoffen wir, dass wir ebenfalls die notwendigen Fördermittel vom BVA erhalten und damit die Arbeiten beenden und mit einem Dankgottesdienst im Herbst das gesamte Projekt abschließen können.

Restaurierung von zwei Sarkophagen

Im Jahr 2018 haben wir mit einer großen zweckgebundenen Spende und zusätzlichen Eigenmitteln die Restaurierung der Sarkophage zweier Prinzen von Kurland realisieren können.

 

Beiden war nur ein sehr kurzes Leben vergönnt, verstarben sie doch bereits im Kindesalter. Prinz Wladislaw Ludwig Friedrich von Kurland wurde am 4. Dezember 1647 geboren und starb nach drei Monaten am 31. März 1648. Er war der erste Sohn des bekannten und auch heute noch verehrten Herzogs Jakob und seiner Frau, der Herzogin Luise Charlotte, geborene von Brandenburg. Prinz Leopold Karl von Kurland war der zweite Sohn von Herzog Friedrich Kasimir und der Herzogin Elisabeth Sophie von Brandenburg. Leopold Karl war damit ein Enkel des Großen Kurfürsten von Brandenburg und kam am 14. Dezember 1693 zur Welt. Mit nur drei Jahren verstarb er am 21. Juli 1697.

 

Im Juni 2018 wurden die sterblichen Überreste in einer feierlichen Zeremonie unter der Leitung von Bischof Jensons aus Liebau wieder eingesegnet. Der Vorsitzende der Kurländischen Ritterschaft dankte in seiner Ansprache besonders dem Direktor des Schlossmuseums Ruhenthal/Rundale Pils, Herrn Dr. Imants Lancmanis und seinem Restauratorenteam, die erneut stark beschädigte Sarkophage in handwerklich herausragender Weise restauriert und ergänzt haben.