Aus den Projekten der Stiftung
2023
Erneuerung des Daches der Kirche zu Wahnen/Vāne - 2. Abschnitt
Nachdem wir im Jahre 2022 keine Fördermittel der Bundesbeauftragten für Kultur und Medien erhalten hatten, hofften wir umso mehr, dass es uns im Jahre 2023 schließlich doch noch gelingen würde, Fördermittel zu erhalten. Nur mit Stiftungsmitteln ist es uns leider nicht möglich, einen relevanten Abschnitt eines Kirchendaches zu erneuern. Anfang August erhielten wir dann tatsächlich den Förderbescheid.
Trotz des späten Beginns der Arbeiten und des früh einsetzenden Winters konnten die Bauarbeiten vor der Winterpause beendet werden. Der größte Teil des Daches ist neu eingedeckt. Für das Jahr 2024 verbleiben noch Restarbeiten, deren Finanzierung in jedem Fall gesichert ist. Somit kann in diesem Jahr das Projekt Dachsanierung Wahnen abgeschlossen werden und die Kirche ist für die kommenden Jahrzehnte vor eindringendem Wasser geschützt. Damit ist auch die Voraussetzung geschaffen, die Innenausstattung der Kirche dauerhaft zu restaurieren.
Großer Dank gilt wieder dem Büro Pastorats in Riga (Kirchenbauamt), das die Ausschreibung und Bauleitung verantwortet hat und natürlich auch der Leiterin des Schlossmuseums Ruhenthal , Frau Dr. Laura Lūse, für die kunsthistorische Begleitung des Projektes.
Altarfiguren für die Kirche zu Lesten
Wie bereits in den letztjährigen Berichten zu lesen war, unterstützt die VKS das Restaurieren bzw. Neuanfertigen der Altarfiguren für die Barockkirche in Lesten (Lestene).
Der Schnitzer Gints Upitis fertigte nach alten Fotos die Skulptur von Johannes dem Täufer an. Am 21. Dezember 2023 wurde sie wieder auf ihren früheren Platz auf der rechten Seite des Altars aufgestellt.
Jetzt fehlen noch zwei weitere Apostel, um den Altar wieder in früherem Glanz erstrahlen zu lassen. Der Stiftungsrat der VKS hat beschlossen, sich hier weiter zu engagieren.
Restaurierung der Kirche in Groß-Essern/Ezere
Mit zwei großzügigen Privatspenden sind in den letzten Jahren die Kirche in Groß-Essern restauriert worden. Neue Dachrinnen mit der entsprechenden Ableitung des Wassers, einem neuen Anstrich und Beseitigen von Bäumen, die die Kirche gefährdeten, konnte der Bau für die nächsten Jahrzehnte wieder gesichert werden. Abschließend wurden zwei Gedenktafeln angefertigt und im Inneren der Kirche angebracht. Sie erinnern an Michael Graf v. Reutern Baron v. Nolcken und Hans Baron v. Manteuffel gen. Szoege. Beide Männer fielen beim Kampf um Riga gegen die Rote Armee am 22. Mai 1919 und sind in Groß-Essern anonym beerdigt worden.
Dieses Projekt ist ein gutes Beispiel für Familien, die im ehemaligen Kurland eigene Projekte abwickeln wollen. Mit den Erfahrungen und Netzwerk unserer Stiftung helfen wir gerne und wenn die notwendigen Mittel über die Stiftung laufen, vermindert sich der Einsatz um den jeweiligen Steuersatz der Spender.
Museum Groß-Würzau/Lielvircava
Mittlerweile ist das Museum in Groß-Würzau weit über Kurland hinaus bekannt, auch Dank der guten Öffentlichkeitsarbeit des Direktors in den Medien. Durch die großzügige Leihgabe der Familie von Peter Baron v. Klopmann konnte das ehemalige Gutshaus fast komplett im alten Stil eingerichtet werden und es sind nicht nur Möbel zu sehen, sondern mit edlem Porzellan und Silber gedeckte Tische. Zusammen mit den sehr geschmackvoll ausgewählten Wandfarben ist ein herausragendes Museum entstanden.
Von dem Museum ist ein reich bebilderter Katalog über die Ausstellung herausgegeben worden. Die Beschreibung ist leider nur in lettischer Sprache. So haben wir uns in der Stiftung entschlossen, eine zweite Version in deutscher Sprache zu fördern. Diese wird Mitte des Jahres gedruckt sein und kann dann bestellt werden.
Paläographiekurse
Seit einigen Jahren veranstalten wir Paläographiekurse für lettische Historiker und Archivare. Nachdem fast alle Dokumente, die vor 1920 entstanden, auf Deutsch sind, müssen die Historiker nicht nur der deutschen Sprache mächtig sein, sondern auch die alten Schriften entziffern können.
Deutschkurse werden vom Goetheinstitut angeboten, die wir seit Jahren bezuschussen. Die zweite Stufe ist nun das Lesen der alten Schriften, deren Stil sich im Laufe der Zeit auch mehrfach gewandelt hat.
Die Kurse sind in zwei Klassen aufgeteilt – für Anfänger und Fortgeschrittene und werden per Zoom von einem Mitglied des Stiftungsrates wöchentlich durchgeführt und erfreuen sich großer Beliebtheit.